Nach einigen Aufenthalten in Südafrika und anderen afrikanischen Ländern, wollten wir dieses Mal anstatt geführten Touren alles zum Einen selbst organisieren, zum anderen aber was uns viel wichtiger gewesen ist, auf eigene Faust durch den afrikanischen Busch fahren.
Dafür haben wir uns in Maun einen 4×4 Toyota Hilux gemietet, der für die kommenden 11 Tage unser zuhause sein sollte.
Am 30. März 2015 ging es mit der Air Namibia von Frankfurt über Windhoek nach Maun / Botswana.
Dort angekommen wurden wir von den Mietwagen Firma abgeholt und haben direkt eine Einweisung in das Fahrzeug erhalten und haben dieses übergeben bekommen.
Unsere erste Nacht haben wir noch in der Maun Lodge übernachtet. Eine absolut empfehlenswerte Lodge mit sauberen, geräumigen Zimmern und einem gemütlichen, reichhaltigen Frühstück.
Am nächsten Tag haben wir für unseren Trip eingekauft und die erste Route im GPS eingegeben.
Ziel No. 1 war das Central Kalahari Wildschutzgebiet
Von Maun aus geht die Fahrt nach Süden zum größten Wildschutzgebiet in Botswana: der Central Kalahari. Hier verbringen wir im berühmten Deception Valley unsere erste Nacht im Dachzelt. Je weiter wir aus Maun gefahren sind, umso rasanter abgenommen hat die Verbindung unserer mobile phones, sprich kurz nach der Stadtgrenze hiess es „Digital Detox“, Handyempfang gleich Null. Für Notfälle hatten wir ein Satellitentelefon an Bord, welches später noch zum Einsatz kommen sollte.
Die Fahrt startete mit wechselhaftem Himmel, aber es blieb trocken. Unsere Wildbeobachtungen im Deception Valley waren grandios: Wildhunde, Geier, ein Löwen Weibchen, Schakale. Eine noch unverdorbene Wildnis, die ihresgleichen sucht!
Gegen späten Nachmittag setzte dann der Regen ein. Es goss wie aus Eimern in unserer ersten Nacht, was die Anfahrt zum Campground etwas schwierig gestaltete, aber natürlich dennoch funktionierte. Ohnehin war die eigentlich abklingende Regenzeit in eine Verlängerung gegangen und durch die ergiebigen Regenfälle war das Fahren extrem anstrengend.
Ziel No. 2 war das Moremi Wildschutzgebiet
Aufgrund der zwischen der Kalahari und dem Moremi Wildschutzgebiet liegenden großen Strecke verbringen wir nochmals eine Nacht in Maun. So konnten wir uns nochmals in aller Ruhe mit den Vorräten für die nächsten Tage eindecken.
Unser Abenteuer geht recht früh morgens weiter und wir besteigen unseren Toyota Hilux gegen 07:00 uhr, frisch geduscht und gestärktz geht unser Abenteuer los und wir fahren in Richtung Moremi Wildschutzgebiet. Dieses faszinierende Ökosystem ist eine Mischung aus Grasland, Wäldern und Lagunen und gilt als eine der reichsten Tier- und Pflanzenwelten in Afrika. Eine Nacht verbringen wir auf einem mitten in der Wildnis gelegenen Zeltplatz und unternehmen tagsüber ausführliche Wildbeobachtungsfahrten durch diese spannende Region. Wir begegnen unzählichen Elefanten, Girfaffen, Zebraherden und vielem mehr.
Ziel No. 3 ist die Khwai Region
Auf der Fahrt zur Khwai Region passieren wir die „Dombo Hippo Pools“, wo wir einen Stopp einlegen um in Ruhe die Flusspferde zu beobachten. Am Khwai Fluss halten sich neben den seltenen Pferde- und Rappenantilopen in der Trockenzeit auch große Elefanten- und Büffelherden auf. Die großen Räuber wie Leopard, Gepard und Löwe welche hier auch regelmäßig gesichtet werden, konnten wir leider nicht entdecken. Gezeltet haben wir eine Nacht inmitten der Khwai Region.
Ziel No. 4 ist die Savuti Region, Chobe Nationalpark
Richtung Nordosten geht es weiter in die Savuti Region, wo wir zwei Nächte auf dem Savuti Zeltplatz verbringen. Diese legendäre Gegend ist eine extreme Wildnis: hart, rau und romantisch zugleich. Sie zieht eine große Anzahl Tiere an, insbesondere Elefanten, Hyänen und Löwen. Aber auch Schakale, Zebras, Gnus, Kudus, Giraffen, Leoparden und Wildhunde finden Sie hier vor. Wir haben Sie alle gesehen. Teilweise vom Autodach aus oder sehr lange an verschiedenen Plätzen verweilend in einer atemberaubenden Umgebung haben wir diese wundervolle Tierwelt in aller Ruhe beobachten können.
Ziel No. 5 ist der Chobe Fluss, Chobe Nationalpark
Quer durch den Chobe Nationalpark fahren wir nach Osten bis zum Chobe Fluss. Im Chobe Nationalpark gibt es die größte Elefantenkonzentration weltweit, denn in diesem Gebiet leben mehr als 100.000 der grauen Dickhäuter. Viele davon zieht es zum Baden und Trinken an das Flussufer, genauso wie Büffel, Giraffen und die schön gezeichneten Kuduantilopen. Es war wirklich unfassbar wieviele friedliche Elefanten wir gesehen haben! Zwei Nächte zelten wir hier und erkunden diesen spannenden Teil des Parks.
Ziel No. 6 ist die Ilala Lodge, Viktoria Fälle, Simbabwe
Im Anschluss an unsere Safari haben wir die Ilala Lodge besucht. Dort haben wir unsere Millionen positiven Eindrücke Revue passieren lassen. Die Einreise von Botswana in Richtung Botswana in Richtung Simbabwe war ein Abenteuer für sich. Pässe werden kontrolliert, ein paar Dollar hier, ein paar Dollar da wurden an Road Blocks bezahlt, es läuft hier einfach etwas anders und schnell geht auch anders.
Am späten Nachmittag haben wir die berühmten Viktoria Fälle mit dem Helikopter erkundet. Ein unvergessliches Erlebnis dieses Naturschauspiel aus der Luft zu sehen und zu beobachten. Bei diesem imponierenden Naturschauspiel stürzt der mächtige Sambesi in eine über 100m tiefe Erdspalte. Die Fälle werden auch der „Rauch der donnert“ genannt und dies nicht ohne Grund, denn es macht ordentlich Lärm wenn die Fälle in die Tiefe stürzen.
Die schöne Ilala Lodge liegt nur 10 Minuten zu Fuß von den Viktoria Fällen entfernt. Auf den Rasen vor der Lodge kommen manchmal Elefanten und Büffel, neben den Warzenschweinen die vor unserer Zimmertür campierten. Die Rückkehr in die Zivilisation haben wir erst einmal mit einer ausgiebigen warmen Dusche gefeiert.
Unser Rückflug ging von Victoria über Windhoek dann zurück nach Frankfurt am Main.
… achja, ich hatte ja erwähnt, dass unser Satellitentelefon zum Einsatz gekommen ist. An Tag 3 sind wir beim Umfahren von Wasser im Busch steckengeblieben. Keine Chance den Hilux wieder aus dem Schlamm zu befreien, vielmehr haben wir das Fahrzeug trotz Sandblechen, Ästen und Zweigen unter den Reifen etc. immer tiefer in den Schlamm gefahren. Also haben wir mit dem Satellitentelefon unseren Vermieter kontaktiert und ihm unsere Position übermittelt. Dazu bin ich auf dem Autodach balanciert um eine geeignete Satelliten Connection zu bekommen. Die Antwort war, dass sie erst am folgenden Tag kommen konnten um uns zu helfen.
Also haben wir es uns für eine Nacht auf den Autositzen bequem gemacht. Mitten in der Wildnis, ohne Essen, ohne Dachzelt. An Kochen war nicht zu denken, da sich die Bordküche im hinteren teil des Hilux befand und es zu gefährlich war gemütlich im Busch zu kochen. Dachzelt war ebenfalls nicht möglich, also blieben wir in unserem Hilux als „safe haven“ und lauschten in der Nacht den wundervollen Geräuschen der Wildnis und dem Gebrülle der Löwen die aufgrund der Lautstärke nicht weit weg von uns sein konnten. Am nächsten Tag kamen die Jungs und uns wurde bestätigt, dass wir wirklich festgefahren waren und ohne Fremdhilfe nicht herauskommen konnten. Also wurde ein cinetic rope quer durch die Kalahari gespannt und mit einem kräftigen Anfahren des Herausziehenden V8 Land Cruisers wurde unser Hilux aus der misslichen Lage katapultiert.
Danach gab es auf nüchternen Magen erst einmal einen Whisky auf der Pritsche des anderen Fahrzeugs, ehe wir unseren Trip fortgesetzt haben.